Datensicherung

Kennen Sie diesen T-Shirt-Spruch? Niemand führt mit Vorliebe eine Datensicherung durch (engl.: Backup), weil der Aufwand zu hoch erscheint. Durch eine vernünftige Vorbereitung ist die Umsetzung einfach und trotzdem kennt jeder einen Fall aus seiner Umgebung bei dem es zu einem vollständigen Datenverlust gekommen ist. Ein Datenverlust ist nicht nur ärgerlich, er kostet auch sehr viel Zeit und unter Umständen sind die Daten gar nicht mehr wiederherstellbar. Aus diesem Grund kann ich nur zu einer ordentlichen Backup-Strategie raten.

Welche Daten muss ich sichern?

Ihre Dokumente

Aktuelle Dateien, Word-Dokumente, Excel-Tabellen, Bilder und ähnliche Dokumente. Jede Backup-Software sollte inkrementelle Sicherungen automatisch durchführen können.

Ihre letzten Dokumente

Wenn das Backup-Programm eine inkrementelle Sicherung durchführen kann, ist die Ablage von Kopien kein Problem. Deshalb sollten Sie sich je nach Arbeitsweise überlegen, wo diese Dateien abgelegt werden.

Anwendungsdaten

Denken Sie in Ruhe über die zu sichernden Daten nach. Haben Sie auch an Ihr Postfach mit den E-Mails und den dazugehörigen Adressen gedacht? Was mit Ihren Internetfavoriten? Die meisten Anwendungsprogramme speichern die persönlichen Einstellungen in einem Extraordner ab.

Medien

Je nach Ausstattung Ihrer Sicherungsstrategie können Sie alle Ihre Fotos, Musik und Videos absichern. Dazu ist ein dem Datenvolumen angemessen großes Speichermedium notwendig.

System

Eine Sicherung Ihres Betriebssystems ist aus meiner Sicht sehr sinnvoll. Natürlich kann man das System und alle Programme mit den Original-Datenträgern wiederherstellen. Das ist bei den zunehmenden Downloads und OEM-Versionen der Software relativ mühselig geworden und kostet eine Menge Zeit. Ich habe schon ganze Wochenenden damit verbracht den PC wieder auf seine Ausgangskonfiguration zu setzen. Mit einer Komplett-Sicherung kann das System sehr schnell wieder einsatzbereit sein.

Wann sollte ich die Daten sichern?

Aktuell

Die aktuellen Dateien, heute bearbeitete Dateien, neue Fotos, Projektdateien und ähnliche Daten sollten ein- bis zweimal täglich gesichert werden.

Wichtige Daten

Das sind Dateien, die für Sie wichtig sind, beispielsweise Fotos, heruntergeladene Musik, aktueller Schriftverkehr und Finanzdaten. Diese Daten sichere ich ein- bis zweimal wöchentlich.

Komplettsicherung oder vollständige Sicherung

Die Komplettsicherung enthält alle Daten auf Ihrem Rechner, zum Beispiel auch die Systemdaten, Medienbibliotheken und Dokumente. Diese Daten sollten mindestens einmal im Monat gesichert werden.

Wie kann ich die Datensicherung durchführen?

Vollständige Sicherung

Die vollständige Sicherung sichert wie der Name schon sagt Ihre Daten komplett. Das machen Sie im einfachsten Fall mit der Kopierfunktion. Einige Speichermedien bieten dies automatisch bei Anschluss an Ihren Rechner an. Mit der vollständigen Sicherung wird immer der aktuelle Datenstand gesichert. Weil eben komplett alle Daten gesichert werden, kann der Sicherungsvorgang eine Menge Zeit in Anspruch nehmen.

Differenzielle Sicherung

Die sogenannte differenzielle Sicherung speichert alle Daten, die nach der vorhergehenden Komplettsicherung geändert oder neu hinzugekommen sind. Je nach Umfang des Sicherungsumfanges sparen Sie sich also eine Menge Zeit.

Inkrementelle Sicherung

Dieses Verfahren sichert nur Dateien, die neu oder verändert sind nach der letzten inkrementellen Sicherung. Das bedeutet die Basis für die Sicherungsinstanz ist jetzt die letzte Sicherung und nicht die Komplettsicherung wie bei der differenziellen Sicherung.

First in First Out

Diese Strategie ist aus dem Bereich Logistik bekannt. Die Datei, die zuerst gespeichert wurde (first in), ist die Älteste und wird als Erstes gelöscht (first out), wenn das Speichermedium voll ist.

Generationenprinzip

Dieses Prinzip wird auch als Großvater-Vater-Sohn-Prinzip bezeichnet. Das Backup „Sohn“ wird jeden Werktag erstellt. Auf dieser Sicherung baut die Ebene„Vater“ auf und sichert einmalig am Ende der Woche. Folglich ist die „Großvater“-Sicherung die Sicherung mit dem größten Zeitraum und passiert jeweils am Ende des Monats.

Je nach dem wie sauber die Sicherungen getrennt werden sollen, könnte das Schema wie folgt aussehen.

Erstens benötigen Sie für diese Methode jeweils ein Speichermedium für jeden Wochentag, danach eines für jeden Monat und letztendlich ein Medium für die Jahressicherung.

Wo kann ich die Datensicherung vornehmen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten Ihre Daten zu speichern. Nachdem Sie Ihre Daten kurz nach Speichergröße und Wichtigkeit analysiert haben, wissen Sie, welche Daten in welchem Umfang zu sichern sind und können überlegen, wo die Datensicherung abgelegt wird.

Backup auf dem Computer

Eine sehr einfache Möglichkeit Daten zu sichern, ist die Möglichkeit auf dem gleichen Computer zu speichern. Früher habe ich bei großen Festplatte eine eigene Partition eingerichtet und Dateien einfach kopiert. Am meisten verbreitet ist die Variante das Betriebssystem auf einer Extra-Festplatte zu sichern. Dementsprechend wird das Image davon auf einer zweiten Platte abgelegt.

Hauptsächlich liegen die Vorteile in der schnellen Zugriffsmöglichkeit der Daten. Darüberhinaus ist es eine preisgünstige Umsetzung. Die Sicherung auf der derselben Festplatte funktioniert nicht bei einer defekten Festplatte. Dementsprechend schlägt ebenfalls der Einsatz einer zweiten Festplatte bei einem Rechnerausfall fehl. Auch im Falle eines Hardwarefehlers startet der Computer nicht und Sie können nicht auf Ihre Daten zugreifen. Deshalb ist es ratsam zusätzlich auf einen oder mehrere weitere Arten zuzugreifen.

Backup auf einem externen Speichermedium

Vermutlich kennt diese Variante jeder. Schnell einen USB-Stick oder eine externe Festplatte eingestecken und die neuesten Daten oder gleich die ganze Festplatte kopieren. Moderne mobile Festplatten/USB-Stick liefern gleich eine Software für die Sicherung mit. Ein wesentlicher Vorteil ist die Daten können physisch transportiert werden. Außerdem erfolgt die Aufbewahrung  unabhängig vom Computer. Überlegen Sie sich Ihr Sicherungskonzept genau.

Backup in der Cloud

Viele Dienste bieten die Sicherung der Daten in der Cloud an. Mit einer schnellen und stabilen Internetverbindung ist die Handhabung sehr einfach. Folglich stehen selbst bei einem Hausbrand alle Daten immer noch zur Verfügung. Das wäre bei den vorangegangenen Optionen nicht mehr der Fall. Die Speicherkapazität ist per Klick einfach erweiterbar und die Wartung der Hardware entfällt in diesem Fall.

Ein Nachteil ist das Thema Vertrauen gegenüber dem Anbieter. Diese Frage sollte jeder für sich in Ruhe beantworten. Ich kann mir nie zu 100 Prozent sicher sein, was mit meinen Daten auf dem fremden Server passiert. Deshalb sollte dem Anbieter nicht blind vertraut werden.

Fazit

Daten zu sichern tut nicht weh, kostet zwar etwas Zeit, kann Ihnen aber eine Menge Ärger ersparen. Klar, wie bei allen Dingen des Lebens muss ich mich erstmal kümmern. Im Falle des Falles sind Sie geschützt und können beruhigt auf Ihre Daten zugreifen. Egal, wie Sie sich entscheiden, irgendeine Sicherung ist besser als gar keine.